„Wissenswerkstatt Ehrenamt“ geht mit 130 Teilnehmern in die fünfte Runde

„Wissenswerkstatt Ehrenamt“ geht mit 130 Teilnehmern in die fünfte Runde

Steuerliche Stolperfallen im Verein – und wie man sie erfolgreich meistert

Ob Männerchor, Katholischer Frauenbund, Burschenschaftler oder Frauenselbsthilfegruppe – Vereine, die Mitglieder aufgrund ihres Geschlechtes ausschließen, sollen, so will es die aktuell geplante Gesetzesänderung, den Status der Gemeinnützigkeit verlieren – mitsamt ihren steuerlichen Vorteilen. Wie man Finanzfallen wie diese im Verein meidet und meistert, darüber klärte die „Wissenswerkstatt Ehrenamt“ am Mittwoch auf.

Dass sie mit diesem Thema einen Nerv getroffen hatten, wurde dem Team des Regionalmanagement der Kreisentwicklungsgesellschaft ARBERLAND REGio bereits während der Anmeldephase klar: Aufgrund der 130 Teilnehmer musste man mit der Veranstaltung sogar in die Aula der Siegfried-von-Vegesack Realschule ausweichen. Als Referentin stand Steuerberaterin und Vereinsspezialistin Pamela Baierl auf dem Podium. Die Diplom-Betriebswirtin absolviert derzeit eine Fortbildung zur zertifizierten Beraterin für Gemeinnützigkeit und meint: „Das ist auch notwendig!“ Noch nie sei die Zahl ihrer Klienten im Ehrenamtsbereich so hoch gewesen wie heute. „Das liegt maßgeblich daran“, erklärte sie, „dass die Finanzverwaltung seit Kurzem sehr gezielt Vereinsprüfungen durchführt.“

Nach einer kurzen Exkursion ins Steuerrecht ging Baierl mit dem vieldiskutierten Attribut „gemeinnützig“ gleich mitten in die Materie: Wie qualifizieren sich Vereine für diesen Status, welchen Nutzen ziehen sie daraus und wo droht die Aberkennung? Ausufernde Vereinsfeiern dienen beispielsweise nicht dem Gemeinwohl. „Hier wird derzeit gern zwei Mal nachgesehen“, wusste die Expertin. Mit zahlreichen Praxisbeispielen und nützlichen Tipps brachte Baierl ihren Zuhörern dann die Bereiche Vereinsbesteuerung und Gewinnermittlung, zulässige Vergütungsformen sowie Spenden und Sponsoring näher. Die Zahl der Detailfragen aus dem Plenum machte deutlich, wie groß die Verunsicherung aktuell unter den Ehrenamtlern ist und wie dankbar sie das Informationsangebot der ARBERLAND REGio und Baierls Fachwissen in Anspruch nahmen.

Projektbetreuerin Maria Schneider dankte Pamela Baierl abschließend für den gelungenen Vortrag. Sie wies auf die weiteren Services für Ehrenamtler hin und lud die Anwesenden herzlich zu den im neuen Jahr folgenden Themen der „Wissenswerkstatt Ehrenamt“ ein, die sich aktuell in der Planung befinden.

Alle Unterlagen mit weiterführenden Links und Zusatzinformationen stehen im Wissensspeicher Ehrenamt zur Verfügung.

 

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