Neuwahlen beim Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Arberland
Weil junge Menschen Chancen und Unternehmen gut ausgebildete Nachwuchskräfte brauchen, hat es sich der regionale Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Arberland zur Aufgabe gemacht, die Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen und Betrieben im Landkreis zu stärken.
Bei der Steuerkreissitzung mit Mitgliederversammlung durften die beiden Vorsitzenden Irene Luber, Rektorin der Grund- und Mittelschule Teisnach, und Stephan Lang, Regionalmanager der Kreisentwicklungsgesellschaft ARBERLAND REGio GmbH, rd. 40 Vertreter aus Wirtschaft, Schulen, Kammern und Behörden begrüßen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die an der Berufsschule Regen durchgeführt wurde, stand das Thema „Berufsorientierung“ und die Neuwahl der Vorstandschaft.
In seinem Grußwort betonte Regens stellvertretender Landrat Helmut Plenk die Wichtigkeit der Berufsorientierung an Schulen und stellte heraus, dass es im Landkreis Regen sehr attraktive Firmen mit vielfältigen Berufsperspektiven gebe. Darauf verwies auch Oswald Peter, Leiter der Staatlichen Berufsschule Regen, der im ersten Veranstaltungsteil über aktuelle Entwicklungen an der Berufsschule berichtete und durch das berufliche Bildungszentrum führte. „Derzeit werden an der Berufsschule Regen 680 junge Menschen von 50 Lehrkräften in den Bereichen Wirtschaft, Metall- und Holzbau beschult. Als eine von sieben Schulen in Bayern bietet die Berufsschule seit dem Schuljahr 2018/19 die Ausbildungsrichtung ,Kaufmann und Kauffrau für E-Commerce´ an, welche u.a. die Konzeption und Programmierung von Onlineshops zum Inhalt hat“, informierte Peter. Es sei wichtig, dass der Berufsschulstandort Regen weiter wettbewerbsfähig bleibe. Ein großer Schritt sei der gefasste Kreistagsbeschluss zur Sanierung der Berufsschule.
Im Anschluss an diesen Praxiseinblick widmete sich Birgit Nistler von „Nistler Consulting“ den Themen Berufsmotivation und -information. „Trotz aller Herausforderungen durch den demographischen Wandel und die Digitalisierung“, erläuterte die Personalberaterin, „können wir weiterhin auf Jobs bauen, die mit Prozessmanagement, dem Dienst am Menschen, dem Handwerk und kreativen Tätigkeiten zu tun haben.“ Ihrer Ansicht nach richten sich viele Firmenprofile und Stellengesuche heute aber noch zu wenig an die „Generation Z“, also jene Arbeitnehmer, die zwischen 1997 bis 2012 geboren wurden. Im Gegensatz zu den Generationen davor seien diese nicht primär am Erreichen von Statussymbolen oder Spitzengehältern interessiert. „Mehr Freizeit und weniger Karriere, Familie vor Firmenwagen, klare Trennung von Privat- und Arbeitsleben“, charakterisierte Nistler die „Generation Z“. Im Beruf stünden gutes Betriebsklima, viel Feedback, Anerkennung, Respekt und Gestaltungsmöglichkeiten im Vordergrund. „Unternehmen, die neben einem sicheren Arbeitsplatz und langfristig ausgerichteten Beschäftigungsverhältnissen auch geregelte Arbeitszeiten bei aller heute geforderten Flexibilität anbieten, scheinen attraktiver zu sein – always-on gilt bei dieser Generation Z für Freunde, nicht für die Arbeit“. Eine repräsentative Umfrage unter den Mittelschülern, Realschülern und Gymnasiasten Viechtachs hatte zudem gezeigt, dass viele Jugendliche erst spät mit der Berufsinformation beginnen, bei Unsicherheit lieber weiter die Schulbank drücken und sich deshalb noch mehr praktische Einblicke und persönlichen Kontakt zu heimischen Unternehmen wünschen. Überraschenderweise fand sich ein Großteil der Befragten auf die Ratschläge der Eltern zurückgeworfen. „Vielleicht müssen wir bei ihnen ansetzen, um den Wert einer dualen Ausbildung wieder ins Bewusstsein zu holen“, schloss Nistler. „Längst nicht für jeden Schüler sind Abitur und Studium die beste Wahl.“
Nach Stephan Langs Rückblick auf die Aktivitäten des Arbeitskreises im Zeitraum 2016 bis 2018 standen die Neuwahlen des Vorstandes an. Aus ihnen ging Irene Luber weiterhin als Vertreterin der Schulseite hervor. Den Wirtschaftsvorsitz übernahm Gerhard Aichinger von der Firma Linhardt von Stephan Lang, der das Amt abgegeben hat. Zu ihren Stellvertretern wurden Linda Langer vom Sonderpädagogischen Förderzentrum Regen und Josef Süß von der Innung für Elektro- und Informationstechnik Straubing gewählt. Die Geschäftsführung übernimmt künftig Bildungskoordinatorin Kristina Beckermann vom Landratsamt Regen. Irene Luber bedankte sich im Anschluss bei den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Dr. Hermine Englmeier, Ulrike Ebner, Matthias Kraus und Stephan Lang für ihren Einsatz in den vergangenen drei Jahren.