Nachwuchsmangel im Hotel- und Gastrobereich spitzt sich zu
AK SCHULEWIRTSCHAFT befasst sich mit Ausbildungssituation
Die Fachkräftesituation im heimischen Hotel- und Gastrogewerbe spitzt sich weiter zu. Über die aktuelle Ausbildungssituation und mögliche Ansätze für eine Steigerung der Ausbildungszahlen, informierte sich der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Arberland im Rahmen seiner Jahrestagung an der Hotelberufsschule Viechtach.
Xaver Dietrich, Außenstellenleiter der Hotelberufsschule, erläuterte, dass man trotz aktuell sehr guter Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt immer weniger junge Nachwuchskräfte für die Hotel- und Gastronomiebranche begeistern könne.
Aktuell legen ca. 260 Auszubildende den Grundstein für ihre spätere Karriere an der Hotelberufsschule in Viechtach. Im Schuljahr 2007/2008 waren es im Vergleich dazu noch knapp 800 Schüler. Ein Grund dafür, so Dietrich, seien die Arbeitszeiten und Rahmenbedingungen, die potenzielle Bewerber oft abschrecken. Anhand von Beispielen früherer Absolventen der Hotelberufsschule machte Dietrich dennoch deutlich, dass die Hotellerie und Gastronomie nach wie vor attraktive, abwechslungsreiche Arbeitsplätze und vielfache Aufstiegschancen biete. In der Diskussion wurde auch der zunehmende Wettbewerb der Branchen um die Jugendlichen angesprochen. Regionalmanager Stephan Lang, AK SCHULEWIRTSCHAFT-Vorsitzender für die Wirtschaftsseite erklärte hierzu, dass jede Branche – auch der HOGA-Bereich – gefordert sei, sich in diesem Wettbewerb attraktiv zu positionieren.
Der zweite Teil der Jahrestagung widmete sich dem Thema „Unterstützung von Auszubildenden“. SES-Regionalkoordinator Friedrich Klein stellte die Inhalte, Ziele und Maßnahmen der Initiative „VerA“ zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen vor. Derzeit breche im Schnitt jeder vierte Jugendliche seine Ausbildung vorzeitig ab, so Klein. Das vom Senior Experten Service initiierte Projekt vermittle ehrenamtlich tätige Ausbildungsbegleiter im Ruhestand an Auszubildende. Die Senior Experten stehen mit langjähriger Berufs- und Lebenserfahrung bei Problemen in der Berufsschule, im Ausbildungsbetrieb oder auch bei der Prüfungsvorbereitung unterstützend zur Seite. Sandra Ulrich, Ausbildungsberaterin der Agentur für Arbeit Deggendorf informierte über die „Ausbildungsbegleitenden Hilfen“ sowie die „Assistierte Ausbildung“ der Agentur für Arbeit. Ziel dieser Angebote sei es, frühzeitig bei Problemen während der Ausbildung einzugreifen und leistungsschwächere Auszubildende sowohl durch Nachhilfe im schulischen Bereich als auch durch sozialpädagogische Hilfe bei Alltagsproblemen zu unterstützen. Die Unterstützungsangebote werden von der Agentur für Arbeit finanziert.
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