Coronahilfe ARBERLAND fördert „Foodexchange“

Coronahilfe ARBERLAND fördert „Foodexchange“

3000 Euro für Raumausstattung und Fahrtkosten aus dem Hilfsfonds

Brian Lobo (v.l.), Carina Fenzl, Tobias Wittenzellner, Maria Schneider, Landrätin Rita Röhrl und Emil Spiewok im Lebensmittelausgaberaum des Oberstübchens.

Obst und Gemüse statt Kunst und Musik – Vor knapp drei Monaten musste das Regener Kulturhaus „Oberstübchen“ seine Pforten schließen. Wo keine Auftritte, da keine Arbeit? Das sahen Brian Lobo, Carina Fenzl und Emil Spiewok anders – und durften sich auf die Unterstützung der „Coronahilfe ARBERLAND“ verlassen.

Anstatt vom heimischen Sofa aus die endgültige Aufhebung des Versammlungsverbotes zu erwarten, versorgen die „Foodexchanger“ ihre Mitbürger – darunter Seniorinnen und Senioren sowie potenzielle Risikopatienten, aber auch Erwerbsunfähige und Alleinerziehende – seit 24. März mit Lebensmitteln aller Art. Grund genug für Landrätin Rita Röhrl, Regionalmanager Tobias Wittenzellner und Netzwerkkoordinatorin Maria Schneider, den tatkräftigen Ehrenamtlichen einen Besuch abzustatten.

Der alternative Konzertsaal gleicht unterdessen einer regionalen Zweigstelle der Tafel. „Obwohl deren anfängliche Schließung unserer Sache Aufschub gegeben hat“, stellt Spiewok klar, „empfinden wir uns nicht als Konkurrenzeinrichtung der Tafel – zumal wir auch keine Bedürftigkeitsnachweise fordern, sondern lediglich froh sind, wenn an sich makellose Lebensmittel vor der Tonne bewahrt werden.“ Geöffnet sind die Räumlichkeiten in der Bergstraße 5 jeweils mittwochs und samstags von 11 bis 13 Uhr. „Wir haben eigentlich alles hier“, erklärt Lobo auf Nachfragen der Landrätin, „von vitaminreicher Kost über Baby- und Tiernahrung bis hin zu Kühlware und Fertigprodukten. Auch heimische Bauern bringen uns etwas vorbei.“

Einen Gutteil der Zeit sind die Lebensmittelretter aber tatsächlich mit der Produktabholung, -lieferung und -lagerung beschäftigt. Hier kommt die Coronahilfe ARBERLAND ins Spiel: „Ein Hilfsfonds erlaubt es uns“, so Schneider, „Ehrenamtlichen, die sich in Pandemiezeiten für ältere Mitbürger oder Menschen mit Vorerkrankung einsetzen, finanziell unter die Arme zu greifen.“ „Durch die Erstattung von Fahrt- und Materialausgaben zum Beispiel, oder indem wir, wie hier, die Kosten der Raumausstattung übernehmen“, ergänzte Wittenzellner. So konnte man die Initiative mit der Übernahme der Anschaffungskosten für Kühlschränke, Regale und Tische sowie der bereits angefallenen Fahrtkosten, in Summe knapp 3000 Euro, finanziell entlasten. Neben dem Oberstübchen haben bisher auch einzelne Ehrenamtsakteure und Privatpersonen, Helferkreise, Sport- und Sozialvereine vom Hilfsfonds profitiert und man hoffe weiterhin auf zahlreiche Anträge.

Derweil lobte Röhrl die Arbeit der drei Kulturveranstalter: „Es lässt sich nur erahnen, welcher physische, planerische und zeitliche Aufwand in so einem sozialen Ad-hoc-Projekt steckt. Natürlich freuen wir uns alle darauf, wenn im Oberstübchen wieder Künstler und Musiker gastieren. Bis dahin möchte ich mich aber für Ihren großartigen Beitrag zum Wohlergehen der Landkreisbürgerinnen und -bürger bedanken.“

Die Coronahilfe ARBERLAND ist Teil der Initiative „Unser Soziales Bayern: Wir helfen zusammen!“ des Bayerischen Sozialministeriums und will die ehrenamtlichen Hilfsangebote für Senioren im Landkreis unterstützen und vernetzen.

Kontakt:
Coronahilfe ARBERLAND – Maria Schneider (Netzwerkkoordinatorin)
Tel. 09921/9605-3675, E-Mail:
regionalmanagement@arberland-regio.de
www.dahoam-im-arberland.de/ehrenamt/coronahilfe-arberland.html



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