Archiv des Autors: Doris Pöschl

Steuerkreissitzung 18.02.16

Steuerkreissitzung am 18. Februar 2016

Schulen und Betriebe packen den Berufsstart gemeinsam an

Schule und Betriebe stärker zusammenbringen, junge Leute miteinander praxisorientiert auf das Berufsleben vorbereiten – das sind zwei Schwerpunkte des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft.

Wie berichtet, war der Arbeitskreis im Landkreis jahrelang nicht mehr aktiv. Im vergangenen Herbst wurde er neu gegründet und wieder mit Leben erfüllt. In der ersten Sitzung der neuen Steuerungsgruppe stellten die Vertreter der Schulen, Behörden und Betriebe nun die Weichen für die künftige Zusammenarbeit.

Referent Josef Brem (l.) von der RS Regen und Matthias Kraus (r.) von der Sparkasse Regen-Viechtach

Referent Josef Brem (l.) von der RS Regen und Matthias Kraus (r.) von der Sparkasse Regen-Viechtach

 

Wo soll die Reise nach der Schule hingehen? Diese Frage brennt vielen Jugendlichen unter den Nägeln. Betriebe, Behörden und Schulen im Landkreis wollen noch enger zusammenarbeiten, um jungen Leute zu helfen, eine passende Ausbildungsstelle in der Region zu finden und die heimischen Unternehmen bei der Suche nach angehenden Fachkräften zu unterstützen. Vertreter aller Schularten und Personalverantwortliche unterschiedlicher Wirtschaftsbranchen stellten in der Sitzung Angebote zur beruflichen Orientierung und erfolgreiche Beispiele aus der Praxis vor, bei denen die Zusammenarbeit von Unternehmen und Schulen bereits gut klappt.

Matthias Kraus von der Sparkasse und Josef Brem von der Realschule Regen berichteten über das gemeinsam konzipierte Bewerbungstraining an der Realschule. Jeder Schüler erstellt dabei eine Bewerbungsmappe und macht sich beim Einstellungstest mit den externen Personalchefs der Partnerunternehmen fit für die „echte“ Bewerbung und das Vorstellungsgespräch.

Irene Luber, die Vorsitzende des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft seitens der Schulen und zugleich Vertreterin der Mittelschulen, informierte über Maßnahmen zur Berufsorientierung im Mittelschul-Lehrplan: Bewerbungstrainings stehen hier ebenso an wie Arbeitsplatz- und Betriebserkundungen oder Angebote in Kooperation mit Firmen wie Pfleiderer oder Rohde & Schwarz. Stephan Bertauer und Alexander Glasl von Rohde & Schwarz stellten Angebote für Schüler, angehende Azubis und Studenten wie den Ausbildungstag im Werk Teisnach, den GirlsDay, Praktika und Erkundungstage, Messen, die Aktion „come with me“ und einiges mehr vor. Möglichkeiten wie den Berufswahltag der ARBERLAND REGio GmbH und der Berufsschule/FOS/BOS Regen als größte Ausbildungsmesse im Landkreis, Studienberatungen mit der Agentur für Arbeit, einen „Tag der Ausbilder“ mit heimischen Ausbildungsbetrieben oder einen Hochschulinformationstag mit den Fachhochschulen und Universitäten fasste Sandra List von der Berufs-, Fachober- und Berufsoberschule in Regen zusammen. Dr. Hermine Englmeier, 2. Vorsitzende des Arbeitskreises aus dem Schulbereich und Vertreterin des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Viechtach, ging auf Betriebspraktika, Möglichkeiten wie Berufsberatung, Berufsorientierungstage oder den Berufswahlunterricht ein. Hermann Graßl stellte kurz die sehr bewährte Berufsorientierungsmaßnahme im Bereich Metallbau am SFZ vor, die er seit Jahren als Maschinenbaumeister betreut.

Regionalmanager Stephan Lang von der ARBERLAND REGio GmbH und Vorsitzender des Arbeitskreises auf Seiten der Wirtschaft, informierte über die Fachkräftesicherungsaktivitäten der Kreisentwicklungsgesellschaft und lotete in der anschließenden Diskussion aus, was sich die Mitglieder vom neu gegründeten Arbeitskreis erwarten: Das Netzwerk noch intensiver nutzen, um sich auszutauschen und passgenaue Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche zu finden, die Eltern bei der Berufsorientierung der Jugendlichen stärker einbinden, Lermpaten, die den Schülern des SFZ zur Seite stehen und sie ins Berufsleben begleiten, die Integration von jungen Flüchltingen und viele weitere Anregungen kamen aus der Runde. Offen angesprochen wurden auch andere Themen,  wie die zunehmenden Konzentrationsprobleme durch Handys und andere Medien, die Lehrer bei den Jugendlichen immer wieder beobachten, oder der sinkende Stellenwert einer Ausbildung im Handwerk, gegen die der Arbeitskreis angehen will. Überlegt wurde außerdem, wie man jugendliche Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt bestmöglich integrieren kann. Wie die Vertreter aus den Unternehmen erklärten, sei hier nach wie vor die Bürokratie oft ein Problem. Etliche Firmen machten offenbar bereits positive Erfahrungen bei der Einstellung von jungen Flüchtlingen. Für Betriebe sei es hier am hilfreichsten, den direkten Kontakt zu den Betreuern in den Wohnheimen oder in der Berufsschule herzustellen und sechswöchige Praktika zu vereinbaren. In den kommenden Wochen plant der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft eine gemeinsame Betriebserkundung.

An einer Mitarbeit im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft interessierte Unternehmen können sich bei Regionalmanager Stephan Lang melden (Tel. 09921/9605 4143, E-Mail: slang@arberland-regio.de).

Das Projekt „Stärkung der Wirtschafts-und Innovationskraft“ wird gefördert durch:

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Neugründung des AK SCHULEWIRTSCHAFT Regen-Viechtach

Schulen und Betriebe wollen miteinander durchstarten

Neugründung des AK SCHULEWIRTSCHAFT Regen-Viechtach – Jugendliche sollen gemeinsam besser aufs Berufsleben vorbereitet werden – Wahl einer neuen Vorstandschaft

 „Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann ’ne Gedichtanalyse schreiben. In vier Sprachen“, hatte eine 17-Jährige vor einigen Monaten getwittert – und damit eine Riesendebatte über die Bildung in Deutschland entfacht. Für Manfred Theunert, früherer Ausbildungsleiter bei BMW und heutiger Senior-Consultant im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft in Bayern, zeigt ihr Tweet, wie wichtig es ist, Schulbildung und Inhalte aus dem praktischen Leben  zu verbinden. Genau das ist auch eines der großen Anliegen des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft. Jahrelang war er im Landkreis Regen nicht mehr aktiv. Jetzt wollen Schulen und Unternehmer miteinander wieder durchstarten, der Arbeitskreis wurde neu gegründet.

Neugründung AK Schule-Wirtschaft (2)

„Wir wollen den Arbeitskreis Schule-Wirtschaft wieder mit Leben erfüllen“, betonte Schulrat Walter Kloiber. Es sei wichtig, Schulen und Betriebe zusammenzubringen und junge Leute miteinander für das Berufsleben vorzubereiten, gerade angesichts aktueller Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel. Deshalb luden das Schulamt Regen und Manfred Gibis, Schule-Wirtschaftsexperte für den Landkreis, Schulen, Unternehmen, Behörden und Institutionen zur Jahrestagung in den Sitzungssaal des Landratsamtes ein. Den Arbeitskreis gibt es im Landkreis Regen seit 30 Jahren, Ende September wurde der Verbund, der weiterführende Schulen und heimische Unternehmer vernetzen soll, auf bayerischer Ebene ausgezeichnet. Tatsächlich aber bestand der Arbeitskreis nur noch auf dem Papier, seit Jahren war er nicht mehr aktiv. „Deshalb brauchen wir einen Neustart mit einer neuen Vorstandschaft. Wir wollen das Fundament für ein beständiges, nachhaltiges Arbeiten legen“, erklärte Walter Kloiber.

Stellvertretender Landrat Willi Killinger verdeutlichte, dass der Arbeitskreis Jugendlichen aus der Region, aber auch Betrieben helfen könne. Für Azubis würde der Start ins Berufsleben erleichtert, für Betriebe die Ausbildung. Lehrer täten sich durch den Austausch mit den Firmen leichter, ihre Schüler gezielt auf bestimmte Anforderungen vorzubereiten. „Es bringt viel, Bildungsträger und Wirtschaft zu verzahnen. Bildung endet ja nicht mit dem Schulabschluss“, sagte Willi Killinger. Auch Manfred Theunert, früherer Ausbildungsleiter bei BMW und heutiger Senior-Consultant im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft in Bayern, unterstrich die Bedeutung des Arbeitskreises. „Die Schulabgänger von heute sind in einigen Jahren die Leistungsträger unserer Gesellschaft. Deshalb sollten wir Jugendliche so gut wie möglich auf das Berufsleben vorbereiten“, forderte er. Schule und Wirtschaft müssten sich austauschen und bereit sein, gegenseitig Anregungen  anzunehmen. „Miteinander können wir jungen Leuten Perspektiven zeigen, ihnen die Angst vor dem Arbeitsmarkt nehmen und  Unternehmen helfen, Fachkräfte zu bekommen und Stellen zu besetzen.“

In die gleiche Kerbe schlug Franz Prebeck, ehemaliger Präsident der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, als Hauptredner bei der Jahrestagung. Etliche Lehrer würden die örtlichen Betriebe nicht kennen, nicht genau wissen, welche Eigenschaften Azubis für die Ausbildung brauchen. „Wenn Unternehmen, Behörden und Schulen intensiver zusammenarbeiten, wirkt sich das positiv für die ganze Region aus“, verdeutlichte Franz Prebeck. Neben der Schulbildung sei es gerade beim Start ins Berufsleben wichtig, die Talente jedes Einzelnen zu erkennen und die individuellen Stärken auszuspielen. Vor allem  in technischen Berufen gäbe es viele junge Leute, die ihre Ausbildung abbrechen. Auch Burnout sei ein Thema.  „Etliche fühlen sich überfordert und kommen mit dem Leben draußen, das ganz anders ist als die Schulzeit, nicht zurecht“, warnte er. Franz Prebeck machte klar, dass es im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft aber längst nicht nur darum gehe, sich zusammenzusetzen oder Betriebe anzuschauen. „Hier soll schon handfest miteinander gearbeitet werden.“

Dass die Unternehmer und Vertreter der Schulen im Landkreis Interesse daran haben, miteinander voranzukommen, zeigte sich auch bei den Neuwahlen der Vorstandschaft. Es gab keine Diskussion, alle Vertreter wurden einstimmig gewählt. Irene Luber, Rektorin der Grund- und Mittelschule Teisnach, ist die neue Vorsitzende für die Schulen, stellvertretende Vorsitzende auf Schulseite ist Hermine Englmeier, Rektorin des sonderpädagogischen Förderzentrums Viechtach. Regionalmanager Stephan Lang von der ARBERLAND REGio GmbH wurde zum Vorsitzenden auf Wirtschaftsseite gewählt, stellvertretender Vorsitzender ist hier Matthias Kraus von der Sparkasse Regen. Um die Führung der Geschäfte kümmert sich Ulrike Ebner, Konrektorin der Mittelschule Ruhmannsfelden. Ein erstes Treffen der neuen Vorstandschaft ist im Dezember geplant. Hier sollen bereits konkrete Ziele, Veranstaltungen und Maßnahmen besprochen werden. Der unterstützende Steuerkreis, in den sich interessierte Lehrkräfte und interessierte Vertreter aus der Wirtschaft einbringen können, wird sich im Januar treffen. An der Mitarbeit interessierte Unternehmer bzw. Unternehmensvertreter sowie interessierte Lehrkräfte aller weiterführenden Schularten können sich bei Regionalmanager Stephan Lang melden (regionalmanagement@arberland-regio.de) und erhalten eine Einladung für die Steuerkreissitzung.

 

Das Projekt „Stärkung der Wirtschafts-und Innovationskraft“ wird gefördert durch:

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Betriebserkundung bei der Firma Linhardt

Betriebserkundung bei der Firma Linhardt

AK SCHULEWIRTSCHAFT besichtigt Linhardt

Die Linhardt-Gruppe ermöglichte den Lehrkräften und Unternehmensvertretern des Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT Regen-Viechtach am internationalen Tag der Verpackung einen Einblick in ein weltweit tätiges Verpackungsunternehmen und dessen Ausbildungsprogramm.

Technischer Ausbildungsleiter Gerhard Aichinger bei der Führung durch die Produktion. Foto: Viechtacher Bayerwald-Bote/PNP

Technischer Ausbildungsleiter Gerhard Aichinger bei der Führung durch die Produktion. Foto: Viechtacher Bayerwald-Bote/PNP

 

Nach der Begrüßung durch Werkleiter Stefan Feldmeier informierte Gerhard Aichinger, technischer Ausbildungsleiter, über die Tätigkeitsfelder und Produktpalette des Unternehmens. Linhardt produziere täglich an fünf Standorten mit insgesamt 1.200 Mitarbeitern mehr als drei Millionen Packmittel und sei einer der führenden Verpackungshersteller in Europa. „Ohne motivierte und hochqualifizierte Mitarbeiter ist dieser Erfolg nicht möglich“, so Aichinger. Die Förderung und Unterstützung der Mitarbeiter habe bei Linhardt als DBA-zertifizierter Ausbildungsbetrieb einen sehr hohen Stellenwert. Man versuche, bereits ab Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages ein Vertrauensverhältnis zu den jungen Nachwuchskräften aufzubauen und biete schon vor dem offiziellen Ausbildungsbeginn Angebote zum Kennenlernen des Unternehmens an. Aktuell ist bei Linhardt die Ausbildung zu 13 Ausbildungsberufen möglich. Auch nach der Ausbildung unterstütze man die berufliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter, um sie langfristig binden zu können. Beim Rundgang durch das Werk erläuterte Aichinger den Arbeitskreismitgliedern die Produktionsabläufe der Tuben- und Dosenproduktion. Die Besucher waren sehr beeindruckt, dass die Behältnisse zahlreicher Produkte, die sie zu Hause im Kühlschrank oder im Bad stehen haben, in Viechtach gefertigt werden. Der Eddingstift, der in keinem Büro fehlt, wird ebenfalls von Linhardt produziert.

Beim anschließenden Gedankenaustausch der Lehrkräfte verschiedener Schularten sowie Ausbilder und Führungskräfte heimischer Unternehmen zum Thema Ausbildung stellte man fest, dass die Leistungsfähigkeit der Schüler in Mathematik und methodischem Vorgehen im Vergleich zu früher immer mehr abnehme. Diese Entwicklung führten die Arbeitskreismitglieder auf die zunehmende Mediatisierung und Smartphonenutzung zurück. „Viele Auszubildende haben heute schon mit einfachstem Prozentrechnen Schwierigkeiten“, so ein Ausbilder. Von Schulseite wurde als wesentlicher Grund für diese Entwicklung die Überfrachtung der Lehrpläne angeführt, die den Schülern immer mehr Fähigkeiten abverlangt. Außerdem nehme heute im Unterricht die Wertevermittlung, die früher verstärkt im Elternhaus geleistet wurde, immer größeren Raum ein. Der Arbeitskreis war sich einig, dass dieser Entwicklung gemeinsam gegensteuert werden muss.

Das Projekt „Stärkung der Wirtschafts-und Innovationskraft“ wird gefördert durch:

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Barrierefreies Wohnen: Komfort in jeder Lebenslage

Barrierefreies Wohnen: Komfort in jeder Lebenslage

Fachvorträge zu senioren- und behindertengerechten (Um-)Baumaßnahmen und Fördermöglichkeiten

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Engagieren sich für einen barrierefreien Landkreis (v. l.): Kreisbehindertenbeauftragter Helmut Plenk, Kreisseniorenbeauftragte Christine Kreuzer, Regionalmanager Stephan Lang, Architekt Markus Donhauser, Arberland-Geschäftsführer Herbert Unnasch und Tourismusförderin Susanne Wagner.

 

Das Bad ist sehr eng, die Waschmaschine im Keller nur über Treppen zu erreichen und der gepflasterte Anstieg zum Hauseingang beschwerlich begehbar und steil. Barrierefreiheit sieht anders aus. Wie, hat Markus Donhauser vergangene Woche zahlreichen interessierten Zuhörern in der Aula der Siegfried-von-Vegesack-Realschule erläutert. Der Regensburger Architekt berät an der Bayerischen Architektenkammer zum Thema Barrierefreiheit und war auf Einladung des Regionalmanagements der ARBERLAND REGio GmbH zum Fachvortrag „Barrierefreies Wohnen: Neubau, Umbau, Förderung“ nach Regen gereist. Überdies informierte Kreisbehindertenbeauftragter Helmut Plenk über die Möglichkeiten staatlicher Unterstützung für Menschen mit Handicap. Mehr…

Weitere Informationen zum Barrierefreien Bauen und Fördermöglichkeiten finden Sie hier.

Barrierefreies Wohnen: Komfort in jeder Lebenslage

Barrierefreies Wohnen: Komfort in jeder Lebenslage

Fachvorträge zu senioren- und behindertengerechten (Um-)Baumaßnahmen und Fördermöglichkeiten

BildPressenachbericht

„Barrierefreiheit geht uns alle an“, ist Architekt Markus Donhauser überzeugt und zeigte bauliche Möglichkeiten auf, um Hindernisse im eigenen Wohnumfeld zu vermeiden.

Das Bad ist sehr eng, die Waschmaschine im Keller nur über Treppen zu erreichen und der gepflasterte Anstieg zum Hauseingang beschwerlich begehbar und steil. Barrierefreiheit sieht anders aus. Wie, hat Markus Donhauser vergangene Woche zahlreichen interessierten Zuhörern in der Aula der Siegfried-von-Vegesack-Realschule erläutert. Der Regensburger Architekt berät an der Bayerischen Architektenkammer zum Thema Barrierefreiheit und war auf Einladung des Regionalmanagements der ARBERLAND REGio GmbH zum Fachvortrag „Barrierefreies Wohnen: Neubau, Umbau, Förderung“ nach Regen gereist. Überdies informierte Kreisbehindertenbeauftragter Helmut Plenk über die Möglichkeiten staatlicher Unterstützung für Menschen mit Handicap.

„Barrierefreiheit ist ein Thema für alle Altersgruppen und bedeutet mehr Komfort und Lebensqualität in jeder Lebenslage“, betonte Regionalmanager Stephan Lang am Beginn der Veranstaltung, zu der neben zahlreichen Bürgermeistern und Kreisräten auch etliche kommunale Senioren- und Behindertenbeauftragte, Architekten sowie Vertreter von Handwerksbetrieben aus der Bau-, Innenausbau- und Sanitärbranche gekommen waren. Eine Bewegungseinschränkung durch Krankheit, Unfall oder Alter könne jeden treffen. Auch Kreisseniorenbeauftragte Christine Kreuzer verwies auf die Brisanz der Barrierefreiheit in ihrem Grußwort: „Clever ist, wer schon in jungen Jahren an ein barrierefreies Wohnumfeld denkt – allein schon im Hinblick auf den Abstellplatz für Kinderwagen oder den Transport von Getränkekisten und anderen sperrigen Gegenständen.“

Um Hindernisse so gut es geht zu vermeiden, sei beim Bauen, Modernisieren und Sanieren von Wohngebäuden eine vorausschauende Planung wichtig. Zwar würden in Einfamilien- und Reihenhäusern im Gegensatz zu öffentlichen Gebäuden und Häusern mit mehr als zwei Wohnungen keine gesetzlichen Anforderungen an die Barrierefreiheit gestellt, „dennoch kann ich zur freiwilligen Entscheidung für ein barrierefreies Quartier nur raten“, betonte Experte Markus Donhauser und zeigte exemplarisch auf, wie schon kleine Maßnahmen den Wohnkomfort älterer, körperlich wie kognitiv eingeschränkter Personen und Pflegebedürftiger erhöhen. Ein beidseitiger Handlauf an Treppen zum Beispiel. Oder augenfällige Markierungen an Stufen, denn: „Nicht jede Maßnahme zur Barrierefreiheit muss gleich auf Rollstuhlfahrer zugeschnitten sein“, weiß Donhauser – wenngleich ihnen und den Nutzern von Rollatoren beim Neu- und Umbau freilich die größte Aufmerksamkeit zukomme. Anhand von Fotos und Wohnungsgrundrissen stellte der Architekt eine Vielzahl an Möglichkeiten vor, um Menschen mit Einschränkungen ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter zu garantieren: Ausreichend breite und nur bis maximal sechs Prozent geneigte Wege auf dem Grundstück etwa, dazu ein Bodenbelag ohne Stolperschwellen und Kanten. Die Überwindung kleiner Treppen am und im Haus mittels Rampen oder Fahraufzügen – oder eine barrierefreie Klingelanlage, die auch von sehbehinderten oder hörgeschädigten Menschen problemlos betätigt werden kann.

Im Wohninnenbereich stellten meist zu enge Türdurchlässe, Flure und Bäder das größte Problem für Personen mit körperlicher Einschränkung. Doch auch dafür gebe es Lösungen, wie Markus Donhauser demonstrierte: „Durch das Versetzen von Türen und Wänden, den Tausch der Badewanne durch eine bodengleiche Dusche oder das Reduzieren zweier Wohnebenen auf nur eine lässt sich eine barrierefreie Wohnraumanpassung erreichen.“ Zum Ende seines Vortrags informierte der Architekt über unterschiedliche Förderprogramme, die den barrierefreien Umbau und Neubau unterstützen. Erst kürzlich hat die Architektenkammer Bayern eine Beratungsstelle am Landratsamt Deggendorf eingerichtet, um Betroffenen aus der Region jeden ersten Donnerstag im Monat kostenfrei Lösungen zur Barrierefreiheit ihres Wohnumfelds aufzuzeigen.

Welch großer Handlungsbedarf im Landkreis Regen besteht, erläuterte Kreisbehindertenbeauftragter Helmut Plenk anhand von aktuellen Zahlen und Fallbeispielen an: Von den derzeit 76.000 Menschen sind gut 16.000 älter als 65 Jahre, was einem Anteil von 21 Prozent entspricht – mit steigender Tendenz: Bis zum Jahr 2050 wird der Anteil der  über 65-Jährigen auf knapp 30 Prozent geschätzt. 8300 der 76.000 Landkreisbewohner gelten als schwerbehindert. „Diese Menschen sowie zahlreiche Senioren sind auf Wohnungen angewiesen, die ihren persönlichen Bedürfnissen entsprechen“, stellte Plenk klar.

Im Rahmen seines Wohnbauprogramms bezuschusst der Freistaat Bayern eine behindertengerechte Anpassung von Eigen- und Mietwohnraum mit bis zu 10.000 Euro leistungsfreiem Darlehen. Gefördert werden zum Beispiel der Umbau einer Wohnung zum behindertengerechten Zuschnitt mit ausreichend großen Bewegungsflächen, der Einbau behindertengerechter sanitärer Einrichtungen wie bodengleicher Duschplätze mit Stütz- und Haltesystemen sowie die Installation baulicher Anlagen, die die Folgen einer Behinderung mildern, etwa ein Aufzug oder eine Rampe für Rollstuhlfahrer oder ergänzende Beschriftungen in Reliefschrift für Blinde.

Werden bestimmte Einkommensgrenzen eingehalten – bei einem Einpersonenhaushalt bis zu 19.000 Euro, beim Zweipersonenhaushalt bis zu 29.000 Euro – fließen Zuschüsse: „Zum Einkommen zählen alle Einkünfte aus einer Rente sowie Zinsen, nicht jedoch das Blinden- oder Pflegegeld sowie privates Vermögen“, erklärte Helmut Plenk. Hilfestellung beim Förderantrag leisten er selbst sowie Kreisseniorenbeauftragte Christine Kreuzer und das Landratsamt Regen.

In Sachen Barrierefreiheit sei der Landkreis auf einem guten Weg – auch im Tourismus, betonte Herbert Unnasch, Geschäftsführer der ARBERLAND REGio GmbH. Er stellte aber gleichzeitig klar, dass noch etliche Maßnahmen zur Weiterentwicklung erforderlich seien, „um Menschen mit Handicap alle Lebensbereiche zugänglich zu machen“. Regionalmanager Stephan Lang pflichtete bei – gerade angesichts der beständig steigenden Zahl an Senioren. So sei die Frage „Wie alt wird man?“ genauso wichtig wie jene nach den Annehmlichkeiten im Lebensabend – nämlich: „Wie wird man alt?“


Die nächsten Termine an der „Beratungsstelle Barrierefreiheit“ im Landratsamt Deggendorf sind am 7. Juli und 1. September zwischen 14:30 und 16:30 Uhr. Eine Anmeldung unter Tel. 089 139880-80 ist erforderlich.

Einen Überblick über Fördermöglichkeiten und Ansprechpartner finden Sie hier.

 

Das Regionalmanagementprojekt „Zukunftsperspektiven und Lebensqualität“
wird gefördert durch:

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Barrierefreies Wohnen

„Barrierefreies Wohnen: Neubau, Umbau, Förderung“

Informationsveranstaltung mit Experten der Architektenkammer

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Kreisseniorenbeauftragte Christine Kreuzer, Regionalmanager Stephan Lang und Kreisbehindertenbeauftragter Helmut Plenk laden zur Infoveranstaltung über Fördermöglichkeiten des barrierefreien Bauens ein.

Treppenstufen am Hauseingang, schmale Türen, zu enge Badezimmer – damit die eigene Wohnung im Laufe des Lebens nicht zur Barrierefalle wird, ist beim Bauen, Modernisieren und Sanieren eine vorausschauende Planung wichtig, die bauliche Hindernisse vermeidet und ein weitgehend selbstbestimmtes Leben unterstützt. Mit der Informationsveranstaltung „Barrierefreies Wohnen: Neubau, Umbau, Förderung“ möchten das Regionalmanagement der ARBERLAND REGio GmbH sowie Kreisbehindertenbeauftragter Helmut Plenk und Kreisseniorenbeauftragte Christine Kreuzer die Wichtigkeit des barrierefreien Bauens thematisieren. „Barrierefreiheit ist für viele Menschen erst ein Thema, wenn sie durch Krankheit, Unfall oder Alter betroffen sind. Eine Behinderung oder Bewegungseinschränkung kann jeden treffen. Meist sind dann größere Umbaumaßnahmen erforderlich“, so Kreisbehindertenbeauftragter Helmut Plenk. Kreisseniorenbeauftragte Christine Kreuzer möchte dieses Thema insbesondere auch der jungen Generation ans Herz legen: „Beim Bauen, Umbauen oder Immobilienerwerb wird häufig nicht daran gedacht, dass Barrierefreiheit nicht nur ein Thema für Pflegebedürftige ist, sondern auch Komfort für Familien bedeutet, sei es mit Blick auf den Abstellplatz für den Kinderwagen oder Transport von Getränkekisten und sperrigen Gegenständen.“ Regionalmanager Stephan Lang erklärt, dass ein barrierefreier Lebensraum für alle Lebensphasen die beste Wahl sei: „Eine barrierefreie Wohnumgebung sorgt für Mobilität, Selbständigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter“.

Um über die Grundzüge und Fördermöglichkeiten des barrierefreien Bauens und Umbauens zu informieren, hat das Regionalmanagement Architekten Markus Donhauser, freien Berater der Bayerischen Architektenkammer und Mitglied der Beratungsstelle Barrierefreiheit zu einem Vortrag in den Landkreis Regen eingeladen. Die Informationsveranstaltung „Barrierefreies Wohnen: Neubau, Umbau, Förderung“ findet am Dienstag, den 14.06.2016 um 18.00 Uhr in der Aula der Siegfried-von-Vegesack-Realschule (Pfarrer-Biebl-Straße 20, 94209 Regen, Parkmöglichkeiten im Parkhaus Bachgasse oder bei der vhs) statt. Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Interessierte sind herzlich eingeladen. Es wird um Anmeldung beim Regionalmanagement gebeten (Tel.: 09921/9605-4148, E-Mail: regionalmanagement@arberland-regio.de).

Das Regionalmanagementprojekt „Zukunftsperspektiven und Lebensqualität“
wird gefördert durch:

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Barrierefreies Bauen

Barrierefreies Bauen

Barrierefreie Wohnflächen sind ein Komfortfaktor in jedem Alter. Das gilt für den Abstellplatz des Kinderwagens, den Transport von Getränkekisten und sperrigen Gegenständen ebenso wie für das Leben mit einer Bewegungseinschränkung infolge von Krankheit, Unfall oder Alter.

Ein barrierefreier Lebensraum …

… sorgt im Alter für mehr Lebensqualität, Sicherheit und Selbständigkeit im eigenen Haus.
… ermöglicht Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmteres Wohnen und Leben.
… hilft Eltern mit Kindern, sich besser im Alltag zu bewegen. 
… ist für jede Lebensphase die beste Wahl.
… steigert den Wert einer Immobilie.
… wird staatlich gefördert.  

 

Fördermöglichkeiten

Treppenstufen am Hauseingang, schmale Türen, zu enge Badezimmer – damit die eigene Wohnumgebung im Laufe des Lebens nicht zur Barrierefalle wird, ist beim Bauen, Modernisieren und Sanieren eine vorausschauende Planung wichtig, die Hindernisse vermeidet und ein weitgehend selbstbestimmtes Leben unterstützt.

Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Programme und Ansprechpartner:

Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Achitektenkammer

  • Markus Donhauser, Achitekt, Freier Berater für Niederbayern
    Tel.: 089 139880-80
    Fax: 089 139880-55
    E-Mail: donhauser@byak-barrierefreiheit.de
  • Regelmäßige Beratung in Deggendorf
    jeden 1. Donnerstag im Monat • 14:30 -16:30 Uhr
    Landratsamt Deggendorf • Bauamt (Haupteingang), Zimmer 311
    Herrenstraße 18 • 94469 Deggendorf
    Anmeldung unter:
    Tel.: 089 139880-80
    E-Mail: info@byak-barrierefreiheit.de
Weitere Informationen:


Staatliche Wohnungsbauförderung

Weitere Informationen:


KfW-Förderung für barrierefreies Umbauen

  • KfW Bankengruppe
    Palmengartenstraße 5 – 9 • 60325 Frankfurt am Main
    Tel.: 0800 5399002 (kostenfreie Servicenummer)
    Fax: 069 743129-44
    E-Mail: info@kfw.de
Weitere Informationen:


V E R A N S T A L T U N G S B E R I C H T E

Das Regionalmanagement wird gefördert durch:

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Barrierefreies Wohnen: Neubau, Umbau , Förderung

Barrierefreies Wohnen: Neubau, Umbau , Förderung

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Kreisseniorenbeauftragte Christine Kreuzer, Regionalmanager Stephan Lang und Kreisbehindertenbeauftragter Helmut Plenk laden zur Infoveranstaltung über Fördermöglichkeiten des barrierefreien Bauens ein.

Treppenstufen am Hauseingang, schmale Türen, zu enge Badezimmer – damit die eigene Wohnung im Laufe des Lebens nicht zur Barrierefalle wird, ist beim Bauen, Modernisieren und Sanieren eine vorausschauende Planung wichtig, die bauliche Hindernisse vermeidet und ein weitgehend selbstbestimmtes Leben unterstützt. Das Regionalmanagement der ARBERLAND REGio GmbH informiert am Dienstag, 14.6.2016, 18.00 Uhr an der Realschule Regen (Pfarrer-Biebl-Straße 20) in der Veranstaltung „Barrierefreies Wohnen: Neubau, Umbau, Förderung“ über die Grundzüge des barrierefreien Bauens und Umbauens sowie über Fördermöglichkeiten. weiterlesen

Akademikertag 2016 am Gymnasium Zwiesel

Akademikertag 2016 am Gymnasium Zwiesel

Durchstarten vor der Haustür: Viele Chancen für Abiturienten im ARBERLAND

Akademikertag am Gymnasium Zwiesel – ARBERLAND REGio GmbH und heimische Betriebe unterstützen die Schüler bei der Berufswahl

Hier finden Sie den Pressebericht zum Download.

1-Akademikertag

Der Akademikertag fand dieses Jahr am Donnerstag, 25. Februar 2016 am Gymnasium Zwiesel statt. Interessierte Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse bekamen von 9 Referenten einen breit gefächerten Einblick in unterschiedliche Berufsbilder der Bereiche Soziales, Wirtschaft, Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften, Bau-Vermessung-Architektur, Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik und Medien.

Ein herzlicher Dank ergeht hiermit nochmal an alle Referenten/innen:

Julia Gmach (Landratsamt- Gesundheitsamt Regen), Sandra Kusy (Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung), Christian Berger (Finanzamt Zwiesel), Dr. Florian Schrettle (Fa. Rodenstock), Johanna Rinke (ARBERLAND REGio GmbH), Georg Oswald (ARCHITEKTURSCHMIEDE), Tobias Bredl, Tobias Weiß (IPROTec GmbH) und Stephanie Blüml (ARBERLANDKliniken).

„Beste Chancen“ Berufsperspektiven für Studienabbrecher

„Beste Chancen“
Berufsperspektiven für Studienabbrecher

Das Regionalmanagement startet ein vielversprechendes Projekt

Quelle: fotolia

Es gibt wohl kaum ein Unternehmen, unabhängig von der Branche und der Betriebsgröße, das nicht händeringend auf der Suche nach Fachkräften ist. Das Regionalmanagement der ARBERLAND REGio GmbH, der Kreisentwicklungsgesellschaft des Landkreises Regen, geht zusammen mit den Regionalmanagements der Landkreise Straubing-Bogen und Cham neue Wege, um die heimische Wirtschaft bei der Deckung des Auszubildendenbedarfs zu unterstützen. weiterlesen