Böhmerwald früher und heute – eine Ausstellung wird digital

Einzig das große, dunkelgrüne Schild hängt noch über dem leerstehenden Pavillon der Glasmanufaktur Theresienthal. Die Einheimischen spähen weiterhin beim Sonntagsspaziergang oder beim Gassigehen in die Auslagen – und auch so mancher Geschäftsreisende lenkt sein Fahrzeug in der Hoffnung auf ein wenig Grenzgeschichte auf den verschneiten Parkplatz. „Da schmerzt es natürlich umso mehr“, seufzt Herbert Unnasch, Chef der ARBERLAND REGio GmbH, „dass wir unsere Ausstellung Pandemie-bedingt nie eröffnen konnten.“
Seit Sommer 2020 hatte die Regener Kreisentwicklungsgesellschaft gemeinsam mit der tschechischen Produktionsfirma Ekofilm Šumava und dem Nationalpark Šumava einen Multimedia-Raum im ehemaligen Glasmuseum erarbeitet, der auf die Rekonstruktion und Aufarbeitung, aber auch die Wiederentdeckung des gemeinsamen Grenzraumes abzielte. „Wir sprechen heute ja vom Bayerischen Wald hier und dem Šumava dort. Lange Zeit aber wurde diese Region schlicht Böhmerwald genannt und gehörte zusammen. Die Ausstellung hätte einen lebhaften Streifzug durch dessen bewegte Geschichte geboten“, schwärmt Unnasch.